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Auffangen oder willkommen heißen

Unter den Geflüchteten sind hunderttausende Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter. Beispiele aus Nordrhein-Westfalen und Berlin zeigen, wie sie in den Schulalltag integriert werden

Jonathan (15), Julia (15), Miriam (16) für Q-rage!

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Stefan Schieb findet das gut. Er ist Inklusionsbeauftragter der Schule und Ansprechpartner für die Deutschlernklasse: „Erstes Ziel unseres Konzepts ist das Erlernen der deutschen Sprache. Genauso wichtig ist aber auch der Kontakt mit den gleichaltrigen Kindern in den Regelklassen.“ Eine Herausforderung, die die Schule auf verschiedenen Ebenen zu lösen versucht: Zum einen, indem die geflüchteten SchülerInnen separaten Deutschunterricht bekommen, der auf die Bedürfnisse und Lernfortschritte zugeschnitten ist, zum anderen indem sie auf „Patenklassen“ verteilt werden. Zusätzlich werden sie regelmäßig von zwei Seniorinnen betreut, die ihnen den Alltag in Deutschland näher bringen.

Mittlerweile wird das Konzept der Rietberger Schule von der Bezirksregierung anerkannt und finanziell unterstützt. Damit können Lehrerstunden bereitgestellt werden, um den Flüchtlingskindern Deutsch beizubringen. Zuvor war es dem freiwilligen Engagement der Schulleitung und der LehrerInnen zu verdanken, dass die neuen Schüler trotz fehlendem Personal und Material beschult wurden. „Vor allem die Unterstützung der Schulleitung war sehr wichtig.

Sie stellte die Gelder für benötigtes Lernmaterial bereit, stellte Kontakte her und ermöglichte so den Schulbesuch der Flüchtlingskinder vor ihrer offiziellen Zuweisung durch die zuständigen Behörden“, betont Stefan Schieb.

Willkommens-, Brücken- oder Übergangsklassen?

Doch nicht überall in Deutschland gelingt die Einbindung von geflüchteten Kindern in den Schullalltag so vorbildlich wie in Rietberg. Denn nicht nur jedes Bundesland, sondern in gewissem Maße auch jede Schule, kann selbst über ihre Unterrichtskonzepte entscheiden. Während die einen Neuankommenden in bestehende Klassenverbände hinzukommen, landen andere erst einmal in separaten Klassen. Mal heißen diese „Willkommensklassen“ (Berlin), mal „Übergangsklassen“ oder „Brückenklassen“ (Bayern), mal „Sprachlernklassen“ (Niedersachsen) oder „Auffangklassen“ (NRW).

In Berlin wurden die sogenannten Willkommensklassen im Schuljahr 2011/2012 eingeführt. Damals waren es vor allem Kinder aus Bulgarien und Rumänien, die in diesen separaten Klassen die deutsche Sprache lernen sollten. Viele von ihnen stammten aus Roma-Familien. Mittlerweile werden diese Klassen vor allem von geflüchteten Kindern aus Syrien, dem Irak und anderen Krisenländern besucht. Laut Berliner Bildungsverwaltung gab es im Februar 2016 in der Hauptstadt rund 750 Willkommensklassen mit 8.500 SchülerInnen. Diese Zahlen dürften längst wieder gestiegen sein.

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