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Illustration: Katja Gendikova

Happy End mit Botschaft

Auch im Kino ist Mobbing immer wieder ein Thema. Deshalb besprechen Schülerinnen der Courage-Schule Friedrich-List-Berufskolleg in Hamm für uns Filme, in denen Jugendliche zum Opfer werden

Auch Täter können zu Opfern werden

„Cyberbully“ stammt aus dem Jahr 2011 – und zeigt, dass Cybermobbing bereits damals ein ernstes Thema war, sich aber leider bis heute nicht viel verändert hat. Der Film erzählt die Geschichte von Taylor, die so lange gemobbt wird, bis sich ihre Freunde von ihr abwenden. Im Film schafft es Taylor, sich gegen den „Cyberbully“ zu wehren. Für die echte Taylor aber, auf deren wahrer Geschichte der Film beruht, endete das Mobbing tragisch: Sie beging Selbstmord. Trotz des Happy Ends ist der Film eine eindringliche Warnung vor Cybermobbing, weil er sehr gekonnt zeigt, wie komplex Mobbing ist, dass Opfer sehr schnell zu Tätern und Täter zu Opfern werden können, und emotionale Verwüstung hinterlässt. Cybermobbing, das ist eine Botschaft des Films, findet zwar im Internet statt, aber hat Auswirkungen auf das reale Leben. Die Schmerzen, die ein Cyberbully verursacht, unterscheiden sich nicht von denen eines echten Bullys. Eine weitere Botschaft: Mobbing kann man nicht mit Mobbing bekämpfen – das führt nur zu noch mehr Leid. Calista (22)

„Cyberbully“, USA 2011, 88 Min., Regie: Charles Binamé, freigegeben ab 12 Jahre

 

Das gute Ende ist unausweichlich

10 Jahre lang durfte niemand Auggie sehen. Seine Eltern versuchten ihn vor den Blicken anderer zu bewahren, ließen ihn zuhause unterrichten und zeitweise sogar einen Helm tragen. Der Grund: Auggie leidet unter dem Treacher-Collins-Syndrom, einer Gesichtsdeformierung. Der Film „Wunder“ (im Original: „Wonder“) erzählt, wie Auggie durchsetzt, in die fünfte Klasse einer Schule gehen zu dürfen, wie er wegen seines Aussehens von der großen Mehrheit der Schüler*innen gemobbt wird. Doch weil „Wunder“ ein US-Film ist, bleibt das Happy-End unausweichlich: Auggie findet Freunde und lernt sich selbst zu lieben. Eine Kernaussage des Filmes formuliert Auggie selbst: „Kinder können sich in Bezug auf kranke Menschen nicht so gut verstellen wie Erwachsene.“ Zu sehen, wie er von fast allen gemieden wird wie ein Ungeheuer, kann einem das Herz brechen. Ebenso überzeugend vermittelt der Film, wie sich Auggies Erkrankung und das Mobbing auf seine Familie und Freunde auswirkt. „Wunder“ ist nicht sonderlich nah an der Realität, aber vermittelt humanistische Botschaften. Salma (20) & Selin (20)

„Wunder“, USA 2017, 114 Min., Regie: Stephen Chbosky, freigegeben für jedes Alter

 

Teeniefilm mit positiver Botschaft

Mit 1,87 Meter überragt Jodi alle anderen. „Wie ist das Wetter da oben?“, kriegt das Mädchen ständig zu hören. Selbst zuhause wird Jodi auf ihre Größe reduziert. Immerhin Fareeda, ihre beste Freundin, setzt sich für Jodi ein, die sich aber schwer tut, erste Erfahrungen mit der Liebe zu sammeln. „Wie Jodi über sich hinauswuchs“ hat eine positive Botschaft: Jeder Mensch soll sich selbst verwirklichen. Man soll sich so lieben, wie man ist. Als typisch amerikanischer Teeniefilm ist die Handlung zwar vorhersehbar, realitätsnah ist sie aber nicht. Der Film vermittelt ein zweifelhaftes Bild vom Umgang mit Mobbing, indem er suggeriert, dass ein Mobbingopfer nur lernen muss, sich selbst zu lieben, um Mobbing zu verhindern. So wird das Thema Mobbing von der unterhaltsamen Tragikomödie mit dem Originaltitel „Tall Girl“ verharmlost. Immerhin stellt der Film klar, indem er die Körpergröße als Zielscheibe für die Mobber wählt: Mobbing braucht keinen Grund, sondern nur einen Anlass. Mobbing kann jede und jeden treffen. Shaina (19) & Julia (18)

„Wie Jodi über sich hinauswuchs“ , USA 2019, 102 Min., Regie: Nzingha Stewart, freigegeben ab 6 Jahren

Diesen Text könnt Ihr – neben vielen anderen zu ebenso spannenden Themen – auch lesen in der Print-Ausgabe der q.rage 21/22, des Schüler*innen-Magazins von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Bestellen oder kostenfrei herunterladen könnt Ihr diese und ältere Ausgaben der q.rage hier.

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