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(c) dpa Viele Senioren freuen sich über den Kontakt zu jungen Menschen, egal ob Nachbarskind oder Freiwilligendienstleistender.

Ehrenamtlich engagieren leicht gemacht

Viele Jugendliche wollen sich ehrenamtlich engagieren. Aber wie fängt man damit am besten an? Hannah (15) hat sich vor den Sommerferien auf die Suche begeben und für qrage.online ihre Erfahrung und ihre Tipps aufgeschrieben.

Hannah (15) für qrage.online

Freie Zeit ist schön, vor allem, wenn man sie mit Freunden teilen kann. Nur was macht man, wenn man für einen längeren Zeitraum frei hat, alle seine Freunde in den Urlaub gefahren sind und man keine Lust mehr hat, alleine in seinem Zimmer oder Garten zu hocken und alle Bücher schon ausgelesen hat? Diese Frage habe ich mir vor den Sommerferien gestellt. Denn ich bin überzeugt, dass ich vor Langeweile sterben würde, wenn ich nichts zu tun hätte. Im Ethik-Unterricht haben wir darüber gesprochen, anderen, die dringend Hilfe brauchen, zur Hand zu gehen und ihnen damit eine Freude zu machen. Der Gedanke hat mir unglaublich gut gefallen und ich bin gleich im Internet auf die Suche nach einem ehrenamtlichen Engagement für mich gegangen.

Ein Ziel und viele Fragen

Dabei gingen mir einige Fragen durch den Kopf. Bin ich zu jung? Werde ich dabei ernst genommen? Und vor allem, mit wem muss ich in Kontakt treten, um an ein Ehrenamt zu kommen? Das war für mich zunächst die wichtigste Frage, denn ich bin im Internet von einer Seite zur nächsten gewuselt, überfordert von den Aufgaben und fremden Menschen, die man anschreiben kann, um seine Hilfe anzubieten.

Die Seite, die für mich persönlich am hilfreichsten war, war die von Aktion Mensch. Dort kann man seine Postleitzahl angeben und Interessensbereiche wählen, in denen man sich engagieren möchte. Dann werden einem Projekte in der unmittelbaren Umgebung empfohlen, die den persönlichen Interessen entsprechen.

Ich habe mich zuerst für ein Angebot entschieden und dann meinen ganzen Mut zusammengenommen und die genannte Ansprechpartnerin per E-Mail angeschrieben.

Das Projekt, für das ich mich beworben habe, heißt „Freizeitgestaltung von Senioren“, es geht darum, Senioren beim Einkaufen zu begleiten, mit ihnen zu basteln oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Die Voraussetzungen für das Projekt sind relativ simpel. Es braucht Freundlichkeit, Geduld, Gesprächigkeit und Spaß am Basteln. Basteln und mich zu unterhalten macht mir selbst auch Spaß.

In meiner E-Mail habe ich mich kurz vorgestellt, geschrieben, in welchem Zeitraum ich gerne helfen würde und dass das mein erstes ehrenamtliche Projekt wäre. Schon am nächsten Tag habe ich eine Antwort erhalten.

Ich wurde zu einem Infoabend der Stiftung „Gute Tat“ eingeladen. Die Stiftung möchte vor der Vermittlung der Ehrenämter die „Engel“, wie sie liebevoll von der Stiftung bezeichnet werden, kennenlernen. Weil ich mich nicht getraut habe, alleine dorthin zu gehen, habe ich meine Mutter überredet, mich zu begleiten. Den ganzen Tag vor dem Infoabend war ich total aufgekratzt und habe mich gefragt, worüber man dort informiert wird, was geschieht, oder ob das wie ein Vorstellungsgespräch wird. Am Nachmittag bin ich dann mit meiner Mama zu dem Infoabend gegangen.

Mama macht mit

Wir wurden in einen kleinen Konferenzraum geführt. Dort lagen an jedem Platz Broschüren mit Informationen zu den verschiedenen Projekten aus. Die dünnen Seiten waren jeweils von vorne und hinten mit ungefähr fünf Projekten pro Seite bedruckt.

„Wow, ich hätte echt nicht gedacht, dass man so eine Auswahl hat“, sagte meine Mutter, „wobei,  genau das ist ja das Erschreckende daran“.

Ja, das ist es. Denn dieser Hefter, in dem wir da geblättert haben, war nur für Projekte innerhalb Berlins, wie uns die nette Vertreterin der Stiftung später erklärte.

Sie informierte uns über die Stiftung, erläuterte mir und meiner Mama unsere Rechte als Helfer und die Besonderheit der Stiftung, nämlich dass man sich in einigen Projekten auch nur einmalig oder für einen begrenzten Zeitraum engagieren kann.

Das hat mich am meisten begeistert, denn ich möchte zwar regelmäßig helfen, nur habe ich meist keine Zeit. Für mich kamen erst mal nur die drei Wochen, in denen ich allein bin und keine Freunde in Berlin sind, in Frage.

Nachdem wir über die Aktivitäten der Stiftung informiert wurden, haben meine Mutter und ich uns als ehrenamtliche Helfer registrieren lassen, denn das ist nötig, damit die Stiftung Ehrenamtliche an Projekte vermitteln kann.

Das Gespräch hat nicht länger als zwanzig Minuten gedauert, und ich bin meinem Ziel, mich in meiner Freizeit zu engagieren, einen enormen Schritt näher gekommen. Ich war ab dem Moment offiziell registrierte Ehrenamtliche Helferin in Berlin.

Und allein das sagen zu können, macht mich schon sehr stolz. Meine Mutter habe ich mit meinem Vorhaben übrigens so überzeugt, dass sie sich jetzt auch in einem ehrenamtlichen Projekt jeden zweiten Tag mit Kuchenbacken engagiert. Es kann wirklich so einfach sein.

Ich freue mich schon sehr darauf, für drei Wochen Senioren zu besuchen und mich mit ihnen zu unterhalten, zu basteln und spazieren zu gehen.

 

In 5 Schritten zum Ehrenamt

1. Zeige Interesse

Als allererstes solltest du dir darüber klar werden, wofür du deine Zeit nutzen möchtest, auch ohne Bezahlung. Es gibt so viele Dinge, die du machen kannst. Du kannst auch erst mal klein anfangen und der Nachbarin die Einkäufe ins Haus tragen.

2. Informiere dich

Wenn du daran interessiert bist, dich an größeren Projekten zu beteiligen, kannst du dich im Internet oder in deinem Dorf oder deiner Stadt informieren.

3. Trete in Kontakt

Es gibt Organisationen, die Projekte in Großstädten sammeln und vermitteln. Meist reicht es auch schon, sich mit der örtlichen Kirche in Kontakt zu setzen, die haben meist auch Projekte.

4. Registriere dich

Wenn es nötig ist, solltest du dich registrieren, um der Organisation die Vermittlung der Projekte leichter zu machen.

5. Leg los

Du hast dich informiert und dich für ein Projekt gemeldet? Worauf wartest du noch?!

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