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(c) picture alliance / Associated Press

Rassismus. Ein Wutbrief

#blacklivesmatter Am 25. Mai 2020 starb in Minneapolis der 46-jährige George Floyd bei einer gewaltsamen Festnahme durch die Polizei. Das ist kein Einzelfall.

Nabilath, 14 & Yasmine, 14

Am 25. Mai 2020 starb in Minneapolis der 46-jährige George Floyd bei einer gewaltsamen Festnahme durch die Polizei. Das Video, das die letzten Minuten vor seinem Tod festhält, ging um die Welt und löste Trauer und Entsetzen aus. Unter dem Motto black lives matter gab es auch in Deutschland Kundgebungen und Proteste.

Rassismus ist nicht immer Gewalt gegenüber Schwarzen. Es sind nicht nur gezielte Worte, die man sagt, um Menschen zu verletzen. Rassismus ist auch nicht immer gewollt. Manche bemerken gar nicht, dass sie sich rassistisch verhalten oder rassistisch denken.

Rassismus ist schon, wenn ihr fragt, ob ihr mal unsere Haare anfassen dürft. Nein, ihr dürft sie nicht anfassen. Es fängt mit kleinen Dingen an, wie die Frage, „woher kommst du?“, wenn die Antwort „aus Dortmund“ nicht reicht, sondern darauf die Frage folgt: „Nein, woher kommst du wirklich?“. Für uns ist das Rassismus. Rassismus ist auch, wenn ihr in der Schule über arme Gebiete in Afrika sprecht und direkt alle Augen zu diesem*r einem*n dunkelhäutigen Schüler*in wandern. Nur weil er*sie Schwarz ist.

Das, was George Floyd passiert ist, ist kein Einzelfall. Das war auch kein unabsichtlicher Rassismus oder so. Was der Polizist gemacht hat, kann man auch keine Festnahme nennen, es war eine rassistisch motivierte Tat, die nur durch die „Rassen“-Trennung in seinem Kopf entstehen konnte. Durch die Trennung zwischen Schwarz und weiß, zwischen gut und böse. So ein Bullshit.

George Floyd ergab sich, verdammt noch mal. Er folgte den Anweisungen der Polizisten. Aber das war nicht genug. So, wie es nie genug ist. Er musste aufgrund seiner Hautfarbe sterben. Und er musste auch aufgrund des bestehenden Rassismus sterben. Er musste sterben, weil er anders war als der Polizist, der ihn umbrachte. Weil er anders war als die vier Polizisten, die da standen und dabei zusahen. Und ja, George Floyd war anders. Aber nicht, weil er schwarz war, er war anders, weil er nicht die gleiche Macht hatte wie der Polizist. Das, was ihm passiert ist, hätte keinem weißen Menschen passieren können. Der Polizist hat damit nicht nur George Floyd das Leben genommen, er hat auch zwei Kindern den Vater genommen, er hat einer Frau den Mann genommen.

Wie kann es sein, dass jemand, der verzweifelt mehrfach „I can´t breathe“ ruft, jemand, der in seiner Verzweiflung zu seiner Mutter betet, dass der Polizist ihn nicht umbringt und von seinem Nacken runter geht, so einfach umgebracht wird? Nur weil er Schwarz ist?

Wir sind Schwarz, unsere Mütter und Väter sind Schwarz, unsere Schwestern, Tanten, Onkel und Cousinen. Jeder in unserer Familie ist Schwarz. Haben Menschen wie wir es deshalb verdient, so brutal ermordet zu werden? Nein, haben wir nicht. Keiner hat es verdient, so brutal ermordet zu werden, weil er Schwarz ist, weil er „anders“ ist. Wer gibt einem überhaupt das Recht, zu behaupten, dass jemand anders sei? Keiner ist wie der andere und genau das ist gut so.

Gott hat uns alle erschaffen, Gott hat uns alle auf diese Welt gesetzt und Gott ist auch der einzige, der das Recht hat, uns wieder von dieser Welt zu nehmen. Wir leben im 21. Jahrhundert, verdammt, wieso ist Rassismus immer noch ein Thema? Wieso lernen wir nicht aus den Fehlern der Vergangenheit und wieso können wir die Menschen nicht einfach akzeptieren, wie sie sind?

Bitte sagt uns das! George Floyd, du warst ein guter Mann, du hast das nicht verdient. Wir wollen nicht mehr schweigen und dabei zusehen, wie wir einer nach dem anderen umgebracht werden. Wir werden für Gerechtigkeit kämpfen und wir werden nicht aufgeben, bis es sie gibt.
Rest in Peace, George.

#blacklivesmatter

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Dieser Text ist Teil der q.rage Nr. 13, des Schüler*innen-Magazins von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Bestellen oder kostenfrei herunterladen könnt Ihr die q.rage hier.

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