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Auffangen oder willkommen heißen

Unter den Geflüchteten sind hunderttausende Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter. Beispiele aus Nordrhein-Westfalen und Berlin zeigen, wie sie in den Schulalltag integriert werden

Jonathan (15), Julia (15), Miriam (16) für Q-rage!

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An der Robert-Jungk-Sekundarschule im Innenstadtbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf gibt es zwei Willkommensklassen. Jeweils 15 SchülerInnen zwischen 12 und 17 Jahren, vor allem aus Syrien und dem Irak, besuchen diese Klassen. Die meisten wohnen mit ihren Eltern in der nahen Flüchtlingsunterkunft. Einige von ihnen sind so genannte „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“. Sie sind ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen.

In diesen beiden Klassen gibt es täglich fünf Stunden Unterricht. Die Lehrer bringen den Schülern vor allem Deutsch bei. Etwas Mathematik, Erdkunde, Biologie, Kunst, Musik und Sport kommen hinzu. Viele seien sehr motiviert und lernten schnell, sagt die Lehrerin Elisabeth Buller, die in beiden Klassen unterrichtet. Wer hier einigermaßen schnell Deutsch lernt, kann nach einem Jahr in die Regelklasse wechseln. Doch für einige wird es wohl nicht dazu kommen. Sie haben noch nie eine Schule besucht und tun sich mit dem Lernen schwer.

Getrennte Klassen?

Ob es gut ist, die Neuankömmlinge in getrennten Klassen unterzubringen, darüber scheiden sich die Geister. Auch unter den Aktiven von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage wird diese Frage kontrovers diskutiert. „Die stehen auch in der Pause immer unter sich und man weiß gar nicht, wie man sie ansprechen soll“, erzählte eine Schülerin beim Landestreffen der Berliner Courage- Schulen 2015. Eine andere fragte, wer eigentlich darauf achte, dass die geflüchteten Mitschüler aus den separaten Klassen in Regelklassen kämen, in denen sie Fächer wählen können, die ihren Begabungen entsprechen. Andere wiederum wiesen darauf hin, dass ein gemeinsamer Unterricht, angesichts der fehlenden Deutschkenntnisse, erstmal schwierig sei; getrennt könnten Geflüchtete zielgerichteter gefördert werden. Ein Pädagoge machte auf ein weiteres Problem aufmerksam: Die Lehrer der Neuen seien meist selbst neu an der Schule. Auch das erschwere manchmal die Begegnungen zwischen Regel- und Willkommensklassen.

Erstveröffentlichung: Q-rage! 2016/17

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